Wenn wir diesen Planeten weiterhin so misshandeln, werden meine Enkelkinder keine Zukunft mehr haben. Was hinterlassen wir unseren Kindern? Ich meine nicht materielle Werte, denn diese Erde ist schon zugemüllt, ausgeraubt und verbraucht bis in den Orbit hinaus. Ich meine lebensnotwendige, wahre Werte, die unser Leben ausmachen? Innere, ideelle Werte, die unser Leben mitbestimmen, Werte nach denen wir uns wie mit einem inneren Kompass ausrichten können. Die da wären: Nächstenliebe, Lebensfreude, Frieden, einen Sinn für Gerechtigkeit und eine Ahnung von dem, was Würde ist.
Ich übe mich darin, säkular zu denken und aus 'dem Herzen' zu leben. In einem Satz:
Säkulare Ethik ist eine ins grenzenlose, erweiterte Verantwortung für alles, was lebt!
Wir befinden uns seit Jahren im Klimawandel. Wir Menschen sind es, die sich selbst die Grundlage allen Lebens (Flora und Fauna), zerstören. Die derzeitige Corona-Krise ist für mich auch eine Biodiversitäts-Krise, ein Umweltskandal, eine Folge des Klimawandels. Verursacht durch unsere Gier nach Wachstum und der Ignoranz, dass dieser Planet, der uns auch ernährt, begrenzt und endlich ist. Die seit Monaten verstärkte evidenzbasierte Betrachtung und Berichterstattung auf Covid-19 bezieht nicht ein, verdeckt und missachtet sogar das Leid der Millionen Menschen, die nicht am Virus, sondern durch andere Krankheiten und sogar an den Folgen des Lockdown sterben. Die Berichterstattung bezieht den Ökozid und Genozid nicht ein, in dem wir uns schon lange befinden und bezieht zudem kaum Alternativen anderer heilkundlicher Richtungen mit ein. Bezieht keine Wertschätzung, keine Empathie, geschweige den Mitgefühl für Millionen leidender Kreaturen oder Besserung, Hilfe oder Rettung all der Umweltschäden mit ein.
Wie geht „säkular denken“? Wenn unsere Strukturen im Geist unverändert bleiben, behalten wir auch unverändert das gleiche „Übel“. Das Gehirn passt sich dem an, was für Erfahrungen wir sammeln, was um uns herum geschieht, was wir hören, sagen, sehen und tun und mit welchen Empfindungen wir leben. Gefühle spielen bei unserem Denken eine grosse Rolle. ICH-los denken, bietet uns die Chance, säkular und altruistisch zu denken. Säkular denken ist somit ein Denken weg vom Ich und hin zum Wir. Ein achtsames und gegenwärtiges Leben hilft dabei. Es hilft, wenn wir erkennen, wer wir sind und wie wir mit der Welt und allem was existiert verbunden sind. Die Erde selbst ist ein lebendiges Organ, aus dem auch wir, als Mensch, nur heraus gewachsen sind. Wir Menschen brauchen die Natur mehr, als die Natur uns! Die Natur hat alles richtig gemacht. Wir haben sie missbraucht. Und woher kommt das Leben? – Es ist die Intelligenz der Natur.
Schon bei unserer Zeugung werden wir ausgestattet mit mehr oder weniger „Anteilen“ aus den vorherigen Generationen. Wir kommen mit einer Grundausstattung an Empfindungen, Gefühlen und auch mit einer intuitiven Neugier auf die Welt. So wie sich ein Neugeborenes zum Kind und dann zu einem erwachsenen Menschen entwickelt; so wie sich der Körper ausbildet, entfaltet sich auch unser Geist und unser Bewusstsein. Nur über das 'Bewusstsein' denken wir in der Regel nicht nach. Bewusst-werden geschieht: wie ein Blitz, ein Moment, ein Aha-Erlebnis, eine Einsicht. Dies ist wie ein Moment ohne Ego, ohne Gedanken – pures Sein. Unseren Alltag durchleben wir meist unbewusst! Wir erkennen nicht, dass doch alles mit allem zusammenhängt und nichts aus sich selbst heraus existiert. Und dieses „Nichts“ denken ist fürwahr schwer.
Doch unser Leben entwickelt sich, wie wir denken. DU BIST; WAS DU DENKST! Oder, bekannter: achte auf Deine Gedanken, sie werden zu Worten, die Worte zu Taten, die Taten bestimmen dein Schicksal. Aber was wir denken, und dann glauben, hat auch sehr viel mit unseren Gefühlen zu tun!
Wie alles beginnt: Ein kleiner, gesunder Mensch kommt auf die Welt – perfekt, mit einer Grundausstattung an Empfindungen und Gefühlen und der intuitiven Neugier auf das, was die Welt zu bieten hat. Aus der ersten Verbindung von Eizelle und Samen entwickelt sich das Gehirn. Mit dem Einsetzen der Atmung erwacht auch der Geist. Unser Gehirn ist von der ersten Minute an lernfähig. Es heißt, selbst schon im Mutterleib beginnt das Kind „Eindrücke“ zu sammeln. Stimmen, Rauschen, Töne – auch die Gefühlswelt der Mutter, nimmt das Kind sehr wohl wahr. Es sammelt einfach alle Eindrücke, die von Innen (im Körper der Mutter), und von Aussen bis in die Fruchtblase dringen. Mit dem Laufen, Sprechen und selbstständigem Handeln erwacht auch der Geist. In dem kleinen Gehirn des Kindes ist in jeder Sekunde: „input!“ - So setzt das Denken ein. Das Kind erkennt: Mama, Papa, Bauch, Nase, Apfel, “ICH“! Erkennt sich als Person, als Individuum! Doch mit dem Ich-Gedanken und dem Wachsen des Ego's vergessen wir leider wieder unsere Verbundenheit mit allem! Unsere gedankliche Egomanie verklärt, dass wir alle nur in Zusammenhängen und Abhängigkeiten miteinander leben können.
Was wir denken und dann glauben, hat sehr viel mit unseren Vorerfahrungen im Leben und mit unseren Gefühlen zu tun. Wir haben unterschiedliche Gemüts- Gefühls- und Geisteshaltungen. Die Gefühle, die wir in uns tragen – destruktive, neutrale oder konstruktive - bestimmen unser Leben mehr, als das wir es wahrhaben wollen. Und wie gesagt, die Grundgefühle, von Liebe, Frieden, Freude, Gerechtigkeit, auch Freiheit und eine Ahnung von dem, was Würde ist, tragen wir wie einen „Weisheitskeim“ von Geburt an alle in unseren Herzen. Weisheitskeim - vielleicht auch Seele genannt – ist die Urseele, die sich in dem Satz ausdrückt: Mikrokosmos und Makrokosmos sind EINS.
Das Denken selbst bildet sich zwischen den Wörtern und Sätzen. Denken geschieht in den 'Lücken'. Es ist eine Bewegung, ein Impuls, ein Funke, eine Inspiration. Eine konstante Vernetzung, ein blitzen in den Hirnzellen, und läßt sich in der Regel wahrlich schwer stoppen. Die Hauptperson unseres Denkens ist unser Ego. Es ist der „Herr im Haus“, der kommandiert und stets bestätigt sein will. Streit ist eine „Denkart“, aber auch Versöhnung, Verzeihen und Liebe. Aber wir können uns auch mal Ruhe verordnen, dass ist möglich. Wir können uns unserer Gedanken selbst bewusst werden, sie umlenken und sogar stoppen. Wir können in die „Lücken“ gehen, zwischen den Wörtern und Sätzen. Besser noch zwischen Ein- und Ausatmung. Denn Atem und Geist sind eng beieinander.
Das, was wir denken, erzeugt unseren Glauben. Alle materiellen Güter, unser Konsum, selbst alle Regierungsformen oder Religionen waren nicht einfach so aus dem Nichts heraus da. Alles ist von einem oder mehreren Menschen zuerst erdacht und dann hergestellt, oder ideell verbreitet worden. Genau so entstammen alle Regeln, Gesetze und Verordnungen, einem Gehirn. Vieles davon nützlich und hilfreich für ein friedliches Zusammenleben. Vieles aber auch schädlicher Natur und sehr leidvoll.
Wie wäre es, wenn wir an die Werte von Frieden, selbstloser Liebe, Freiheit, Gerechtigkeit und Würde glauben? Wie wäre es, wenn wir alle Menschen in unser säkulares Denken einbeziehen würden? Haben nicht alle Menschen das Recht auf diese Attribute? Frieden, Unversehrtheit, Freiheit, Gerechtigkeit, Liebe und Würde? Je mehr Menschen sich diesen Werten anschließen, um so mehr werden sie sich auf der Erde manifestieren. Sie werden sichtbar werden und sich offenbaren. Wenn ganz viele Menschen eine Sache glauben, dann kommt diese eine Sache in die Welt.
Somit bildet das Denken die Welt nicht ab – es erzeugt sie.
Das alle unsere Erkenntnisse mit einer Erfahrung anfangen – daran gibt es keinen Zweifel. Darum müssen wir diese Welt erfahren, um uns zu verstehen: Erkenne Dich selbst – heißt: Erfahre Dich selbst! Freude, Frieden, Freiheit, auch Empathie sind innere Qualitäten, die jeder Einzelne von uns in die Welt tragen kann. Sie sind ebenso ein Ausdruck von Gesundheit, Glück und guter Immunität.
Denn um als Mensch die Welt zu verändern, muss Mensch zuerst seine innere Haltung und sein Bewusstsein verändern.