Unser Welt braucht einen Perspektivenwechsel. Wie sind die neuen Werte zu verstehen und wie kann jeder Einzelne von uns sie leben und umsetzen für ein gedeihliches Weiterleben aller nachfolgenden Generationen?

Achtsamkeit

... statt Algorithmen



Achtsamkeit ist ein Moment der Stille, ein kurzes Innehalten, ein tiefer Atemzug, ein Moment der Klarheit, das Spüren der Gegenwart, nur Wahrnehmen. Ohne einen Gedanken, nur Fühlen: ich atme ein, ich atme aus. In diesem Moment gibt es keine Negativität, da dieser Moment einfach ist, so wie er ist. Doch sofort drehen sich unsere Gedanken wieder im Kreis. Gelingt es uns, diesen winzigen Moment Gegenwart, diese Lücke zwischen Ein- und Ausatmung, zwischen dem einen und schon wieder dem nächsten Gedanken bewusst wahrzunehmen, dann befinden wir uns in einem leeren, urteilsfreiem Raum und haben die Chance für einen neuen, konstruktiven Gedanken. Wir haben die Chance, anstatt Nein, Ja zu sagen, die Chance etwas loszulassen oder etwas Neues zu beginnen.

Computer und die Algorithmen werden auf sehr ähnliche Weise programmiert. Ein Programm wird erstellt, zunächst im Zahlenrhythmus, im Computer implementiert und in menschliche Sprache umgesetzt. Es soll dann ein Problem, eine Aufgabe, ein Hindernis lösen, um zu einem befriedigendem Ergebnis zu kommen. So arbeiten Algorithmen zum Beispiel in den Personalabteilungen großer Firmen und bewerten uns Menschen. Aber ohne Gefühl, ohne Geist, ohne Achtsamkeit, ohne Mitgefühl, ohne, dass wir als Individuum wahrgenommen werden. So wie diese Maschine programmiert wurde, werden wir dann eingestuft in Ja und Nein, 1 und 0. Die installierten Algorithmen kümmern sich nicht um ein gedeihliches Weiterleben unserer Enkel auf diesem Planeten. Sie benötigen keinen Sauerstoff, keine Nahrung, fressen aber Energie und Strom, mit denen wir ihnen irgendwann auch nicht mehr dienen können. So ist u.a. auch der Satz gemeint „die Evolution frisst ihre Kinder“. Was wir uns ausgedacht und entwickelt haben, beraubt uns unserer lebensnotwendigen Ressourcen, entscheidet sich für oder gegen uns.


BENEFIT

Benefit: (deutsch) Vorteil, profitieren, zugute kommen. Bei einer Benefit Veranstaltung wird meistens Geld gesammelt oder gespendet, und der Eintritt kommt einer Hilfsorganisation zu Gute, bedürftigen Regionen, Vereinen oder Gruppen. Der, der viel hat, gibt ab, teilt, hilft und tut etwas Gutes, dem Land oder den Menschen. Bene! Gut! Teilt, helft so viel ihr könnt, in Gedanken, Worten, Taten und Spenden. Dies ist sehr zum Wohle Aller.

... STATT BITCOINS

Wozu braucht die Welt Bitcoins? Eine Kryptowährung, die nur im Netz existiert. Wozu braucht die Welt das Kryptogeld Libra, welches von Facebook auf den Markt kommen soll? Wem dient dieses Zahlungssystem? Wo steckt hier das „Wohl“ für den Menschen? Geld ist kein Wert im Sinne der Ethik. Es ist kein „Ding“ welches meinen Enkeln ein gedeihliches Weiterleben gewährleistet. Es hält das Artensterben nicht auf und macht die Luft nicht reiner. So ist es auch mit allem Reichtum, mit allen weiteren noch so hochtechnischen Entwicklungen. Eine CO2 Steuer „erschafft“ keine saubere Atmosphäre. Bitcoins stehen hier auch vertretend für Kapital, Geld, welches kein Wert ist zur Rettung unseres Planeten. Die Welt braucht Bäume statt Bitcoins.


DEMUT

Das Wort Demut wird kaum noch gebraucht. Wer zeigt Demut, was ist Demut? Demut ist eine innere Haltung, ein innerer Status, der echt, wahrhaftig und authentisch sein sollte. Demut heißt auch „dienstwillig“ sein. Als Geschöpf vor dem Schöpfer, als Knecht vor dem Herrn, als Anerkennung einer All-macht. Egal welchen Namen wir verwenden. Am meisten Demut sollten wir vor der Natur selbst haben, die uns hervorgebracht hat. Ohne all das, was die Natur uns bietet und schenkt, kann der Mensch nicht leben. Und wir sind diejenigen, die sie zerstören. Als eine Tugend sendet Demut Vertrauen und Wohlwollen aus. Leider steht in streng religiösen Auslegungen eher die Demütigung im Vordergrund, anstatt die Demut, die indirekt auch der Indikator dafür ist, die Würde des Menschen anzuerkennen. Im Alltag drückt sich die Demut instinkthaft, verbal oder in Beschwichtigungsgebärden aus (beruhigend, einlenkend, tröstend) und somit immer friedfertig. Wahre Demut erkennen, leben und zeigen, ist sehr zum Wohle der Natur, des Planeten und allen darauf lebenden Geschöpfen.

... STATT DIGITALISIERUNG

Computer, Social Media, surfen in der digitalen Welt, posts und likes, Smartphones von Geburt an. Das ist die heutige Realität.Wir huldigen dem Handy mehr, als dem alten Apfelbaum im Garten. „Da halte ich den neuen Satan in der Hand“, so hat ein Bekannter sein Handy neulich sehr treffend beschrieben. Zumindest im privaten Bereich könnten wir hin und wieder darüber sinnieren: inwieweit trägt die Digitalisierung dazu bei, diesen Globus zu erhalten? Wie dienlich sind meine posts und likes? Wem dienen sie und wer interessiert sich noch dafür im nächsten Moment, nächste Woche oder wenn ich gestorben bin? Über die stete Vergänglichkeit nachzudenken, lässt uns demütig werden vor der Natur und dem, was genau jetzt in diesem Moment ist.


EHRENAMT

Wenn unsere Regierung neue Gesetze beschließt, dann wünschte ich mir das Ehrenamt per Gesetz. Jeder Bundesbürger, vom obersten Staatschef, Minister bis zum einfachen Beamten sollte sich einmal im Jahr dafür zur Verfügung stellen. Eine Woche, unentgeltliche Hilfe und Mitarbeit in einem Betreuungsprogramm, Hospiz, Tier- Wald- Naturpflege, Frauenhäusern, Seenotrettung, Internationalen Projekte, Flüchtlingshilfe, usw. Es gibt viele Möglichkeiten. Aus Wertschätzung und Respekt dienen, dem Menschen, Fremden, Kranken, der Natur, dem Wald, den Meeren gegenüber. Ohne Gehalt, ohne Diätenerhöhung, ohne Gewinn und ohne die Aussicht auf Erfolg. Ein hoch anzurechnender, wahrer Wert, mit dem sich wuchern lässt. Zum Wohle und zum Erhalt des Planeten. Damit stellt sich kein materieller, kein finanzieller, sondern ein sehr intimer, innerer „Zufriedensheits-Erfolg“ wie von selber ein. 

... STATT ERFOLG

Das streben nach Erfolg wird vom Ego erzeugt. Wir sehnen uns nach Anerkennung, möchten mehr als die Anderen, über ihnen stehen, als Erster ankommen. Wir wollen unseren äußeren Status hervorheben, während dessen der innere Status verkümmert. Unser äusserer Status ist niemals unser wahrhaftiges Sein, sondern "Schein", mit dem wir glänzen wollen. Unser wahrer innerer Status zeigt sich dann, wenn wir in dem Moment, so wie der Moment gerade ist, glücklich und zufrieden sind. Und diese Zufriedenheit mit den anderen Menschen teilen können. Die innere Zufriedenheit fördern entlohnt mehr, als den äußeren Schein mit aller Macht hervorheben zu wollen.


Frieden

Wo ist Frieden? Was kann ich zum Frieden beitragen, Frieden ist kein äußerer Zustand, sondern ein aktiver, innerer Vorgang, den jeder Einzelne von uns, jeden Tag, jeden Moment, in seinem Innersten kultivieren sollte. Frieden entsteht im Herzen und wir müssen diesen Frieden aus uns heraus nach außen leben. Dann herrscht Frieden. Doch sind wir mal ehrlich. Oft sind es nicht die äußeren Zustände, oder die Dinge, die uns beunruhigen, sondern es sind unsere Gedanken, unsere Meinung und die Beurteilung, die wir uns über die Dinge machen. Innerer Frieden ist eine grosse Quelle für das Glück, die Freude und Zufriedenheit. Wenn wir unseren inneren Frieden nach Außen tragen und leben, wird auch unsere Umgebung friedvoller. Frieden ist eine „Perle der Weisheit“. Menschen, die erkannt haben, dass der Frieden in ihnen entsteht, diesen dann nach außen leben und teilen, verdienen Hochachtung, Wertschätzung und Respekt.

... statt fanatismus

Fanatismus ist gleichzusetzen mit Besessenheit, Verbohrtheit, meistens mit Intoleranz gegenüber abweichenden Meinungen. Wir sind besessen von einer Überzeugung, die in fanatischer Weise vertreten wird, dies kann ideologisch, extrem, rassistisch und religiös sein. Verbohrte, fanatisch denkende Menschen beziehen niemals das Wohle aller Wesen mit ein. Und wenn sich in dieser Denkweise wirtschaftliche und soziale Gruppen zusammenschließen, wie wir es weltweit leider immer wieder erleben, führt uns dies genau in das Gegenteil von Frieden, nämlich in die Vernichtung und in den Krieg.


Großzügigkeit

Wahre Großzügigkeit hat auch mit Herzensgüte zu tun. Ein reicher Mensch, der hin und wieder Geld spendet, ist nicht wirklich großzügig. Ein Konzern, der Dividende und Tantieme an seine Mitarbeiter auszahlt ist nicht wirklich großzügig. Ich kenne Menschen, die nicht viel haben, klein und bescheiden leben und dennoch immer auch an die Anderen denken und großzügig Andere beschenken. Nicht finanziell, nicht mit Geld oder Wertsachen sondern mit ihrer Zeit, ihrer Arbeitskraft, ihrer Hilfe, vielleicht mit Lebensmitteln, einer kleinen Dienstleistung, unentgeltlich. Diese Menschen haben stets ein offenes Ohr, ein freundliches Wort, Geduld und Mitgefühl. Sie teilen ihre Talente und ihre Herzensgüte.Das ist wahre Großzügigkeit.

... statt geiz

Geiz frisst die Seelen auf. Es beginnt meistens still, mit einem haben-wollen, nicht loslassen können, sammeln, festhalten, 

anhäufen. Und auch hier sind es oft nicht die materiellen, äußeren, finanziellen Mittel, die wir nicht teilen können, mit denen wir geizig umgehen. Wir werden geizig mit uns selbst, zeigen auch unsere wahren Gefühle nicht mehr. Wir verlieren unsere Mitmenschlichkeit, unseren Frieden und die Güte. Um dieser Welt noch eine Kehrtwende zu geben, ist Geiz nicht geil. Geiz macht uns armselig und krank.


Höflichkeit

Höflichkeit ist eine Tugend, eine soziale Norm, eine rücksichtsvolle Verhaltensweise, die auch dem Gegenüber Respekt zollt. Höflichkeit und gute Umgangsformen gelten als essenzielles Element einer stabilen und gesunden Gemeinschaft und Demokratie. Höfliche Menschen zeigen in der Regel auch moralisches, verantwortungsbewusstes Verhalten und leben nach ethischen Grundnormen.

... statt hass

Leider ist die Höflichkeit in den sozialen und digitalen Medien immer weniger zu finden. Dort finden wir Nachrichten von Unglück, Verbrechen, Krieg, Hass. Wir hören von unfähigen Staatsmännern, schauen auf weltweite Katastrophen oder verbreiten unsere eigene Unfähigkeit anhand von Hates Speech ins weltweite Web. (Hassreden bezeichnen sprachliche Handlungen gegen Einzelpersonen oder Gruppen mit dem Ziel der Abwertung und Bedrohung, Diskriminierung etc.). Wenn wir selbst Anfeindungen oder sogar Hass im Herzen tragen, ist das wie eine zerstörerische, leidvolle Energie in uns. Nur wir selbst können diese Energie aber in Liebe umpolen. 


Würde

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Diesen Satz kennen wir alle. Doch wo sitzt die Würde, was bedeutet es Würde zu haben und wie fühlt sie sich an? Ein Mensch, der die Würde in sich trägt, hat ein Gespür dafür, was es braucht um sein Menschsein integer ausleben zu können. Unversehrt, ganzheitlich, ethisch orientiert. Mitverantwortlich für jedes andere fühlende Wesen. Diese Menschen leben SELBST-ständig und emphatisch. Die neuen Werte sind ihnen nicht fremd und sie erkennen die Interdependenz, die tiefe, wechselseitige Verbundenheit und Abhängigkeit, in denen wir alle zueinander stehen. Sie erhalten und bewahren, teilen und helfen. Willkommen in der Gemeinschaft der Revolution der Selbstlosen.

... statt Wirtschaftswachstum

Inwieweit hilft uns Wirtschaftswachstum diese Welt zu erhalten, sie zu einer besseren und gesünderen Welt für Alle zu machen? Die Wahrheit ist: es gibt keinen ewigen Wachstum. Alle Ressourcen sind begrenzt. Warum hängen wir uns an diesen krankhaften Begriff der Gütervermehrung? Es ist wie eine Krebszelle, die sich ausbreitet. Mehr und mehr Wachstum heißt auch mehr und mehr Raubbau und Ausbeutung aller Ressourcen. Unsere Entwicklung, mehr und mehr haben zu wollen, reicher, schneller, grösser, machtvoller, gieriger, süchtiger, kriegerischer ist genau die Evolution, die uns auch vernichten wird. Das gilt für Mikrokosmos und Makrokosmos. 


Wir haben mit jedem Atemzug die Chance in die Lücke, in den urteilsfreien Raum einzutreten. Uns unserer Selbst bewusst und des gegenwärtigen Augenblickes gewahr zu werden. Zukunft existiert einzig und allein in unseren Köpfen. Der Wandel geschieht in uns, in unserem Herzen. Er entspringt der selbstlosen, altruistischen Liebe. Er entspringt einer neuen Inspiration, einem neuen Geist, darauf folgenden Gedanken, Worten und Taten.  Aus einem neuen Bewusstsein heraus gestaltet diese selbstlose Revolution unseren Kindern und Enkeln eine neue Zukunft. 

Wir brauchen Menschen, die gut an ihren Plätzen leben, die sich einfühlen können und emphatisch leben, mit globalem Denken, welches ethisches Handeln nach sich zieht. Wir sollten die Gleichheit unter der Vielfalt erkennen. Erhalten und teilen. So entsteht ein neues Wir. Dies beginnt wenn jeder Einzelne zum Wohle aller denkt und selbstlos handelt. Für ein gedeihliches, friedvolles Weiterleben aller nachfolgenden Generationen auf diesem Planeten.